Wir brauchen die Landwirtschaft!

Die heimische Landwirtschaft gerät immer mehr in die Kritik in den öffentlichen Medien. Es heißt, die heimische Landwirtschaft zerstöre unsere Umwelt, ist für das Artensterben verantwortlich, macht uns alle krank. Wer über den Tellerrand der Mainstream Medien hinaus schaut stellt schnell fest, die Wahrheit ist deutlich tiefgreifender. Bis vor ca. 10.000 Jahren lebte der Mensch von der Hand in den Mund, der Mensch aß nur ab und zu Fleisch, sammelte Beeren und auf dem Speiseplan standen Insekten. Wir gehen heute davon aus, dass der Mensch die ersten Werkzeuge erfand, um Knochen von Kadavern aufzubrechen, um an das Mark heranzukommen. Denn ein gerissenes Tier lockte auch andere Fleischfresser an. Sind wir mal ehrlich: Ohne Werkzeuge sind wir gegen Wölfe, Säbelzahntiger, Hyänen sowie andere Fleischfresser ziemlich wehrlos. Bis vor 10.000 Jahren hinterließ der Mensch, abgesehen von ein paar primitiven Werkzeugen und Höhlenmalereien, nur wenige Spuren auf unserem Planeten. Der Mensch entdeckte, dass verlorene Getreidekörner auf den Wegen keimten. Der Mensch begann den Effekt zu nutzen. Um eine bessere Ernte zu bekommen, arbeitete er die Körner in den Boden ein, entfernte Beiwuchs, las die Steine von den bearbeiteten Flächen und trug Wasser herbei, um seine Felder zu bewässern. Der Mensch wurde sesshaft. In Folge entstanden die ersten festen Behausungen. Lebte der Mensch besser? Nein! Denn er konzentrierte sich auf den Ackerbau und ernährte sich unausgewogen. Aufgrund des Wachstums der Bevölkerung sowie aufgrund der gewonnenen Zeit war schnell klar: Durch Sammeln und Jagen war die wachsende Bevölkerung nicht mehr satt zu bekommen. Nachdem der Mensch sich vor 17.000 Jahren erste Ziegen in Höhlen hielt folgte, dass er vor ca. 7.500 Jahren Ochsen vor seine Karren spannte. Dies vereinfachte ihm die Arbeit. Das Leben wurde komfortabler, und spätestens mit der industriellen Revolution und der Erfindung immer besserer Maschinen und Anbaumethoden, war aus den heutigen Industrienationen der Hunger für die breite Masse verschwunden. Jedoch ein Problem züchtete der Mensch sich selbst: durch die Vermehrung seiner Art wurde immer mehr Nahrung benötigt. Durch die immer besser werdenden Maschinen verlor er den Bezug zur Nahrungsmittelproduktion. Es wurde immer weniger eigene und tierische Muskelkraft benötigt. Der Mensch widmete sich anderen Themen. Der Komfortgewinn ist erfreulich. Ich stamme nicht aus der Landwirtschaft und habe noch nie auf dem Feld gearbeitet.

 

Ich bin überzeugt: Es ist nicht die Frage, ob wir die Landwirtschaft benötigen, sondern in welcher Form. Die 7 Milliarden Menschen, die bis 2050 auf 10 Milliarden anwachsen, werden immer mehr Nahrung benötigen. Wir sind von der Landwirtschaft abhängig. Aus diversen ethnischen, wirtschaftlichen und politischen Gründen dürfen wir die Nahrungsmittelproduktion nicht über die Landesgrenzen verschieben.

  • Es sind angesichts der Klimaerwärmung romantische Vorstellungen, wieder eine höhere Selbstversorgung des Einzelnen zu erlangen. Denn in Afrika ist ersichtlich: Dort, wo Bewässerungsanbau praktiziert wird, reichen die Erträge für den Export,  und Südafrika wird bereits als Kornkammer der Welt gehandelt. Dort, wo in kleinen Parzellen der Trockenanbau praktiziert wird, kommt es aber immer wieder zu totalen Ernteausfällen. Selbstversorger und Kleinstbauern verfügen kaum über die erforderlichen Mittel, um auf Umwelteinflüsse zu reagieren. Dieser Umstand wird uns auch in Europa treffen. Auch hierzulande werden wir für die Wasserversorgung immer größere Mittel aufwenden müssen, um unsere Felder zu bewässern. Diese Mittel werden nur professionelle Betriebe mit der entsprechenden Größe aufbringen können. Denn sind wir mal ehrlich: richtigen Hunger haben wir alle seit Jahrzehnten nicht erlebt, und als er in Deutschland noch vertreten war, hatten wir, genau wie heute in Entwicklungsländern, noch einen Staat, der Kleinstbauern, die nicht die Möglichkeiten besessen haben, um auf Umwelteinflüsse zu reagieren. Schlepperblog steht für eine Landwirtschaft die auch bei veränderten Klimabedingungen und wachsender Bevölkerung unsere regionale Versorgung sicherstellt.
  • Importe machen unser Land abhängig von anderen Nationen. Meinungsverschiedenheiten zwischen den Nationen oder auch Pandemien können hier schnell zu empfindlichen Einschnitten bei der Lebensqualität sorgen. Man sehe sich nur den Technologiesektor (Huawei: China/USA) an. Schlepperblog steht für regionale Lebensmittel soweit es wirtschaftlich und ökologisch zu vertreten ist
  • Unsere Bevölkerung driftet wegen der Einwanderungsfrage immer weiter auseinander. Aber Lebensmittel, die auch im heimischen Anbau wachsen, sollen zugunsten des Umweltschutzes im eigenen Land gerne importiert werden. Durch die Verschiebung der Nahrungsmittelproduktion verlieren wir über wichtige ethische Fragen wie Manipulation der DNA des Saatgutes, die Tierhaltung, Schadstoffbelastungen wie die viel diskutierten Nitratwerte und die Arbeitsbedingungen die Kontrolle. Schlepperblog vermittelt dem Verbraucher, dass wir in wichtigen Fragen der Nahrungsmittelproduktion selbst auf dem Spielfeld stehen müssen und nicht tatenlos am Spielfeldrand stehen und zusehen, wie andere die Produktion unserer Lebensmittel weiter entwickeln und verbessern oder auch verschlechtern. Sonst haben wir in einer globalisierten Welt bald kein Mitspracherecht.
  • Wir schließen Schlachthöfe und transportieren das Vieh 100te Kilometer weit, um das Vieh möglichst günstig zu schlachten. Schlepperblog steht für eine regionale Schlachtung des Viehs und möglichst kurze Wege bei der Schlachtung. Alternativen sind Hausschlachtungen und mobile Schlachtstationen. Dem Verbraucher soll vermittelt werden, dass dies eine entscheidende Verbesserung sowohl des Tierwohls als auch der Arbeitsbedingungen ist und die Lieferkette auf diesem Weg transparenter werden. Auch kann hierdurch der Geschmack des Feleisches gesteigert werden und der Verbraucher hat einen besseren Einblick in die Lieferketten.
  • An Absatzproblemen von Bioprodukten ist abzuleiten, das der Verbraucher um mehr Geld für seine Lebensmittel zu zahlen mehr Informationen benötigt. Landwirten fehlen hier bisher schlicht die Abnehmer zu vernünftigen Preisen, und sie sind gezwungen, in die durch den Preisdruck erzeugte Massenproduktion zu gehen. Ob Bioprodukte, die wegen der Preisfrage tausende Kilometer transportiert werden, besser sind als aus regionalen kontrolliert integriertem Anbau, ist stark zu bezweifeln.
  • Es wird beklagt das die Landwirtschaft für das Artensterben verantwortlich ist, jedoch war der Siegeszug eines schwächlichen Affens, dem Menschen und der anderen Säugetiere ebenfalls nur durch das Aussterben der Dinosaurier möglich.
  • Deutschland ist eine Kulturlandschaft. Es benötigt Jahrzehnte, bis die Kulturlandschaften verschwunden sind und wirklich wieder natürliche Verhältnisse herrschen. Denn machen wir uns nichts vor:  Von Menschen eingesäte Blumenwiesen sind eben keine natürlichen Blumenwiesen und beinhalten nur die Samen, die der Mensch ausgewählt hat und aus aktueller Sicht für natürlich hält. Es gibt genügend Beispiele fehlgeschlagene ansiedlungen durch den Menschen.

Die gesellschaftliche Diskussion über Landwirtschaft ist unter ökologisch und wirtschaftlich sinnvollen Gesichtspunkten nur über das Wie, nicht über das Ob angebracht und muss dementsprechend auch geachtet und entlohnt werden. Hier setzt schlepperblog.de auf die Bereitstellung von Informationen, um das Vertrauen des Verbrauchers zu gewinnen. Wir müssen auf die Form und auch auf ethische Fragen Einfluss nehmen. Dies geschieht am besten regional. Es ist nicht zu entscheiden was wir nicht wollen, sondern wir müssen entscheiden, was wir wollen und unsere Umwelt aktiv mitgestalten und die Verantwortung selbst übernehmen. Dies wird schlepperblog.de als Informationsportal dem Verbraucher in Zukunft einfacher machen. Ich als Gründer liebe gesunde regionale Lebensmittel und möchte in einem freien, selbstbestimmten Land leben. Um weiterhin als unabhängiges freies Land selbstbestimmt zu existieren, müssen wir selbst das Spiel spielen und es nicht den anderen überlassen.

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